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Oliver Probst

für die die es wissen möchten

 

Zwei Leidenschaften,

zwei Länder,

zwei Leben in Einem …

 

Ich lebte die erste Zeit meines Lebens in Hamburg wo ich 1962 das Licht der Welt sah. Diese erste Zeit war die der

Musik und des Theaters in allen möglichen Formen :

Als ich mit 10 Jahren als Organist begann war ich vollkommen davon überzeugt eines Tages ein grosser Komponist zu werden. Dem zu Folge hatte jeder Tag meiner Jugend mindestens 48 Stunden : Die Schule, Tanz- und Balletstunden in Tanzschulen und an der hamburgischen Staatsoper am Klavier begleiten, komponieren, Orgel und Klavier üben, Kammermusik mit Freunden praktizieren … und jeden Abend Spektakel : Konzerte, Oper, Ballet oder Theater. Und am Wochenende Gottesdienste begleiten und

Feten feiern – natürlich mit den Hits der 70er und 80er.

Diese Lawine von Ereignissen,  Aktivitäten, Eindrücken und Erfahrungen  erlaubte es mir mit 20 Jahren zu wissen was ich wirklich wollte : mich im Musical realisieren ! Mit 24 dirigierte ich « CATS » in Hamburg, mit 25 erlebte mein erstes eigenes Musical « Der Bunker » seine Uraufführung in der Kampnagelfabrik mit 100 Beteiligten. Darauf hin komponierte ich 5 weitere Musicals, leitete musikalisch 22 Produktionen (Evita, West-Side-Story, Little Shop of Horrors, Hair, Eating Raoul, Crime of Passion, Edith Piaf …) und  komponierte und arrangierte zahlreiche Ballet - , Theater - und Filmmusiken. Mein Job machte mich viel reisen :  Edinburg, London, 7 Tourneen quer durch Japan und …

Paris.

 

Und so komme ich jetzt zu Paris – nach Frankreich.

Diese « zweite Zeit » meines Lebens hat ihre Wurzeln in einem Parisbesuch 1976, ich - gerade mal 14 Jahre alt.

Von der Familie eines Schulfreundes eingeladen entdeckte ich diese faszinierende Stadt auf eine höchst ungewöhnliche Art und Weise : Der Vater, ein « Brockhaus » auf zwei Beinen und begnadeter Erzähler, öffnete mir die Augen für das Leben der französischen Maler an jeder Strassenecke. Die

« Moulin de la Galette » war nicht mehr nur eine Mühle, sie

wurde zu Corot, van Gogh, Utrillo … und wunderschön – und die Geschichte des « Bateau Lavoir, die Ateliers, Les Fusains … Er hat mir alles gezeigt und erzählt. Dies war eine ganz andere Lawine als die von der ich bezüglich der Musik berichtete aber sie hat mich ebenso stark beeindruckt und gebrandmarkt. – Nach dieser einen Woche machte ich mich sofort ans Malen, unterwarf jedes meiner kläglichen Erzeugnisse dem kritischen Auge des Vaters meines Schulfreundes der nicht müde wurde mir hilfreiche Ratschläge zu geben.

Seit der Zeit hat die Malerei immer wieder ihren Platz in meinem Leben gehabt. Sie ist meiner Ansicht nach konkreter, direkter und spontaner als die Musik.

Ich malte sobald ich Zeit dafür fand oder wenn ich den Zwang verspürte irgendeine Stimmung spontan umsetzen zu müssen. 

Meine Liebe für Paris wurde zusehens grösser. Ich liebte dort alles. Um für einige Tage dort durch die Strassen laufen zu können und neue Ecken und Winkel zu entdecken war es für mich normal in der Wandelhalle der « Gare du Nord » zu übernachten, mein Fahrrad und meinen Seesack fest in die Arme geschlossen damit man sie mir nicht stielt.

Ich war 20 Jahre alt.

7 Jahre später kontaktierte mich das « théâtre de Paris » und bot mir einen Vertrag an in Paris « CATS » zu dirigieren.

Die 1 ½ Jahre dort haben es mit sich gebracht dass ich viele Freunde gewann. Darauf hin folgte ein stetes Hin und Her zwischen Paris und Hamburg bis ich eines Tages Dank einer katastrophalen Liebesgeschichte den Süd-Westen Frankreichs entdeckte – immer noch und immer wieder Frankreich – aber keineswegs vergleichbar mit Paris. Ich habe mich total in den Atlantik verliebt und

wusste sehr bald dass ich dort eines Tages leben würde.

Als ich das Gefühl hatte als musikalischer Leiter das getan zu haben was ich tun wollte und mir bewusst wurde dass ich Jahre lang mein Leben im Staub und Dunkel von Theatern zugebracht habe fand ich endlich 1996 den Absprung.

2 Jahre Arcachon, eine Zeit der Transition : Immernoch einige musikalische Verträge in Deutschland und Paris aber bereits immer häufiger die Malerei die mein Freund in seinem Dekorationsgeschäft auf dem Boulevard de la Plage verkaufte.

Und dann – Montalivet 1998 womit die Zeit der Transition noch lange nicht zu Ende war. Ich reiste mehr als dass ich zuhause war.

Jedes Mal wenn ich den Médoc verlassen musste war mir nach Weinen zu Mute.

2007 – endlich … traf ich die Entscheidung nicht mehr zu reisen um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ich malte Bilder von Montalivet im Jahr 1900, Ansichten des Atlantiks, den Leuchtturm von Cordouan … konstruierte einen Marktstand und fand Dank meiner Nachbarin einen Ziehwagen der vor 100 Jahren in den Weinfeldern gedient hatte. Im April 2008 stellte ich hier meine Werke zum ersten Mal auf dem Markt aus.

Und das tue ich nun seit 12 Jahren.

Dies ist die zweite Zeit meines Lebens.

Es ist seit 2009 durch die Präsenz meines Ehemannes genau das Leben was ich mir wünschte auch wenn er Choreograph ist und mir diese Tatsache den Ansporn gab die Musik für eine seiner Kreationen zu komponieren.

Die Musik will und wird mich nicht loslassen !

Seit 2012 stelle ich zweimal jährlich anlässlich der « Foire à la Brocante » auf der faszinierenden Place des Quinconces im Zentrum von Bordeaux aus und während der Sommersaison kann man mich täglich auf dem Markt meines Badeortes finden.

Die zweite Zeit meines Lebens ist erfüllt von dem Wunsch dass das was ich anbiete Einigen gefallen möge und man mich ansonsten in Ruhe lässt.

Ich habe nicht mehr das Gefühl irgendetwas beweisen zu müssen ; Ich habe dazu nie Lust gehabt. Keinerlei Kunst – und Musikhochschulen, weder irgendwelche Diplôme, Auszeichnungen oder Preise. Ich bin und bleibe ein simpler Macher … und traue mich meine Erzeugnisse anzubieten.

Wer sich davon beeindrucken lässt wo ein Künstler überall ausstellt und ausgestellt hat findet bei mir nur Paris, Bordeaux und Montalivet. – Mein persönlicher Stolz fusst vielmehr auf die mittlerweile grosse Anzahl der Länder in denen meine Bilder ihr Zuhause gefunden haben. Wie leicht ist es sich damit zu brüsten in Tokyo, NY, London, Hongkong  in einer namenhaften oder minablen Gallerie auszustellen. Das bedeutet im Grunde nichts.

Alle Musiken und Musicals die ich schrieb werden mit mir sterben aber die Früchte meiner Malerei befinden sich bereits weit verstreut auf dieser Welt.

Ich mache nach bestem Wissen und Gewissen und was ich mache ist nicht mehr als ein Angebot …  das ist Alles.     

Der Schaffensprozess eines Werkes

 Si jamais cela s'était passé comme ça 

130x163 cm .

Öl auf Leinwand

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Enjoy the video!

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